„Der Glaube an unsere Kraft kann sie ins Unendliche verstärken.“
Friedrich von Schlegel
Die gewaltigsten Kräfte der Natur sind unsichtbar
Wir müssen die konstruktive und produktive Kraft in einem jeden von uns übrigens gar nicht bis ins letzte Detail verstehen, um sie gebrauchen zu können. Die Gesetzmäßigkeiten von Elektrizität verstehen ja auch nur die wenigsten von uns. Trotzdem nutzen wir sie – die Elektrizität; – und zwar in allen Bereichen unseres Alltags, im Haushalt und nicht zuletzt, um mit ihr die Nacht taghell zu erleuchten.
Was nun unsere mentale Kraft betrifft, so reicht es ebenso völlig aus, ohne sie zu begreifen, bloß an sie zu glauben, um von ihrer Wirkung profitieren zu können. Denn wer genau das tut, wer also an sie glaubt, der glaubt damit auch an sich selbst. Und eben dieser Selbstglaube ist es, der genau jene Inspiration, jene Willenskraft und jenes Durchhaltevermögen herstellt, derer es bedarf, um Ziele schließlich sicher und zuverlässig zu erreichen.
Wenn wir zu verstehen versuchen, was die mächtigsten Kräfte der Natur sind, erkennen wir sehr schnell, dass es sich dabei nie um etwas gegenständlich Greifbares, nie um etwas Stoffliches handelt. Vielmehr sind es von jeher die unsichtbaren Naturgewalten, die alles Materielle formen und dominieren.
»Materie … «, so hat es der 2014 verstorbene, überaus renommierte Astrophysiker Professor H. P. Dürr einmal gesagt, » … ist nichts als verkrusteter Geist«. Je weiter wir in das Kleinste einer Sache vordringen, umso mehr bewegen wir uns weg vom Sichtbaren hin zum Unsichtbaren. Zuletzt offenbaren sich Strukturen, die nur noch geistiger Natur sind. In letzter Konsequenz finden wir also ausschließlich Energie in ihrer reinsten, aber auch unbeständigsten Form. Gravitation, Elektrizität, Magnetismus, Thermik – die mächtigsten Kräfte der Natur sind allesamt unsichtbarer Art.
Gleiches gilt aber auch für die mächtigste Kraft des Menschen. Auch sie – nämlich seine mentale Kraft – ist unsichtbar. Sie kann sich nur im Denken auszudrücken und sich in dem, was wir fühlen, erfahrbar machen. So wie Wind bewegte Luft ist, so wie Strom bewegte elektrische Ladung ist, so ist das Denken bewegter Geist. Wind, Strom wie auch Denken … – alles ist Energie in Bewegung.
Um diese Bewegung auszulösen, die entweder als Anziehung oder als Abstoßung daherkommt, bedarf es der Polarität. Strom fließt zwischen Plus- und Minuspol. Luft bewegt sich zwischen Hoch und Tief. Schwerkraft entsteht durch ›Oben‹ und ›Unten‹, und auch der menschliche Geist benötigt zwei entgegengesetzte Extreme, um sich zwischen ihnen zu bewegen und wirken zu können. Bei den uns innewohnenden Gegensätzen handelt es sich um den Zwiespalt von vertrauen und zweifeln. Es ist die Getrenntheit von Glaube und Angst.
Für gewöhnlich haben wir die freie Wahl, woran wir glauben wollen und wovon wir uns ängstigen lassen. Henry Ford, seines Zeichens einstiger Automobilhersteller, äußerte sich zu eben dieser Wahl einmal mit den Worten „Ob Du nun glaubst, dass Du es schaffst, oder ob Du glaubst, dass Du es nicht schaffst, – in beiden Fällen hast Du recht“.
Deshalb: Auch wenn der Ursprung von allem immer der Gedanke ist, so braucht es dennoch stets auch noch einer zweiten Komponente, um die findige Wirkweise des Denkens ganz in unserem Sinne entfalten zu können. Dieser weitere Baustein ist der Glaube. Erst er verleiht dem Gedanken seine Vitalität. Anzunehmen, dass bloßes positives Denken und andere Mentaltechniken Misserfolg in Erfolg verwandeln könnten, ist schlichtweg ein Irrtum. Um das zu entwickeln, was wir unter einem erfolgreichen ›Mindset‹ verstehen, müssen wir die Art und Weise unseres Denkens auch mit einer entsprechenden inneren Haltung auskleiden. Es ist also die Kombination von Gedanke und tiefer innerer Überzeugung, die uns die Möglichkeit an die Hand gibt, unserer Wünsche und Visionen zu verwirklichen.
Doch warum, so dann die wohl naheliegendste Frage, nutzen so viele diese Möglichkeit nicht? Wenn es doch nur an uns ist, durch unser Denken und durch unsere Überzeugung ein Mindset zu entwickeln, das Erfolg hervorbringt, warum tun wir es dann nicht? Warum leben dann nur so Wenige von uns das Leben ihrer Träume?